Weihnachtsaktion in der Gropiusstadt
Weihnachtsaktion, Osteraktion und Herbstbasteln in der Gropiusstadt - zum 3. Mal eine Herzensangelegenheit von Schülerinnen und Schülern des Literaturclubs der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg.
Im Jahr2020 begannen unsere Schüler/innen mit dem Projekt:
3.Weihnachtsaktion in der Gropiusstadt.
Eine andere Gruppe von Jugendlichen bastelte Weihnachtsengel. Jeder der Bewohner sollte einen Engel erhalten…Ziel: mindestens 500 Engel sollten gebastelt werden. Ab September bastelten wir Weihnachtskränze für die Tischdeko der Häuser, es entstanden weitere Engel und viele Weihnachtsbriefe, die allesamt in den AG- Stunden gebastelt wurden. Dazu helfen jeden Samstag ab dem 1. Oktober Schülerinnen unter der Leitung von Frau Marie- Luise Chrzanowski im Kältecafe aus.
Leider gibt es in unserem Kiez der Lipschitzallee immer mehr arme, wohnungslose oder gar hungernde Menschen. Ein hohes Armutsrisiko tragen bei uns beispielweise Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe, ältere Menschen, bei denen die Rente nicht ausreicht, aber auch Alleinerziehende, Asylbewerberinnen und -bewerber sowie Geflüchtete. Durch die große Preissteigerung von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfes im letzten Jahr und nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine geht es vielen Anwohnern hier schlechter. Sie können sich teilweise nicht mehr das Nötigste leisten.
Jeden Samstag von 9 Uhr bis ca. 14 Uhr arbeiten unter anderem hier in der Dominicus Kirche in der Lipschitzallee unsere Schülerinnen und Marie- Luise Chrzanowski, ehrenamtlich. Sie sind für die Kleiderkammer mitverantwortlich.
Menschen, die auf der Straße leben, mangelt es neben Essen oft auch an angemessener Kleidung. Besonders im Winter wird das zum Problem. Die Kleidung muss dann besonders gut gegen Wind und Kälte schützen. Hier kann man Kleidung abgeben, aber die Lehrerin Marie- Luise Chrzanowski und die Schülerinnen sammeln selbst Kleidung, Spielzeug, Bettwäsche, Decken, etc. und bringen diese wichtigen Sachen mit. Das ist nicht selbstverständlich für die Jugendlichen und die Lehrerin, die nach einer anstrengenden Woche hier ihre Freizeit verbringen. Dann veranstalteten wir im Mai ein Friedensgebet auf dem Gelände neben dem Hospiz im Orchideenweg, mit der Pfarrerin Nora Rämer von der Dreieinigkeit und waren auch dort für Kaffee und Kuchen verantwortlich. Zum Gottesdienst kamen auch Bewohner des Wohnstättenwerks und Anwohner der Gropiusstadt, denn es spricht sich rum, dass wir für die Bewohner und Anwohner etwas tun. Als wir am Ende Luftballons in den Himmel fliegen ließen, flossen viele Tränen.
Ab November wurde bei uns gebacken. Über 300 Tütchen Plätzchen wurden zu Weihnachten an Bedürftige, den Bewohner des Hauses Rudow und dem Wohnstättenwerk ausgegeben, ebenso Christstollen und andere Leckereien. Ende November fuhren die Mädchen des Literaturclubs mit ihren Lehrerinnen zum Wannsee. Dort arbeiteten sie an sozialen Themen und bastelten Weihnachtskugeln, jede individuell gestaltet.
Diese wurden ab dem 1. Dezember in den Einrichtungen gemeinsam mit den Bewohnern an die Weihnachtsbäume gebracht, dazu gab es Plätzchen, natürlich den Weihnachtsbaum, wir sangen gemeinsam Lieder und alle hatten viel Spaß. Am 17. Dezember besuchten alle noch einmal alle Einrichtungen, gemeinsam mit den Gropiuslärchen, mit kleinen Geschenken, die noch gebacken wurden und fast 700 Weihnachtsbriefen und fast 400 Engeln. Dabei wurden wir von strahlenden Augen der Gäste verfolgt. Als wir fertig waren, gab es großen Applaus von den Bewohnern und ein zartes Dankeschön. „Wann kommt ihr wieder?“, viele Bewohner hatten Tränen in den Augen. Wir mussten versprechen, zu Ostern wieder zu kommen.
Und alle werden wieder dabei sein, denn ohne diese Hilfe würde es den Menschen in unserem Kiez noch schlechter gehen, aber wir brauchen Hilfe, Unterstützung und Aufmerksamkeit, damit die Bedürftigen und die Ehrenamtlichen nicht übersehen werden. Ein offenes Ohr und eine kurze Unterhaltung sind für die Menschen auf der Straße und einsame Bedürftige viel wert. Auch dürfen wir die Bewohner des Hauses Rudow und des Wohnstättenwerkes nicht vergessen, die still in unserer Nachbarschaft leben, arbeiten und Teil unserer Gesellschaft sind. Ein liebes Wort, geneinsame Zeit und gemeinsame Aktivitäten sollten normal für unsere Gesellschaft sein, nicht ausgrenzen oder wegsehen.
Dankeschön an alle und großen Dank an das Quartiersmanagement der Gropiusstadt, die uns unterstützt und vor allem die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt haben. Ohne Sie wäre das alles nicht möglich gewesen.
Anja Chrzanowski
Marie- Luise Chrzanowski
Förderung Quartiersmanagement Gropiusstadt Nord
Fördersumme: 686,50 €